Dritte KUNSTwoche in Eilenburg erfolgreich gestartet

Das dritte Kleinstadtlabor KUNSTwoche in Eilenburg erfolgreich gestartet. Das erste Wochenende der Woche voll Kunst in der Weltkleinstadt liegt schon hinter uns. Hier die ersten Eindrücke und Blicke in die vom Kreativnetzwerk organisierten Veranstaltungen und Termine. Die Eröffnungsveranstaltung lockte 150 Gäste in die Nikolaikirche und Vernissage in der Galerie 61 über 70. Nur zwei Zahlen von vielen weiteren Kunstterminen – der Rest der Woche hat sehr viel mehr noch zu bieten.

Das Titelbild ist zum Lichtkunstlabor am Montagabend entstanden – tatsächlich wird bei jedem Foto auch mit Licht gemalt, beim Lightpainting aber mit einer speziellen „Methode“.

Das Kleinstadtlabor KUNSTwoche Eilenburg ist eine seit 2023 in der Weltkleinstadt durchgeführte Aktionswoche mit dem Fokus Kunst in fast allen ihrer Erscheinungsformen.

Meine Rede zur Eröffnung liegt im Wortlaut vor: KUNSTwoche 2025 in Eilenburg, die Dritte …

Der Blick zur dritten KUNSTwoche in Eilenburg

Lieber Oberbürgermeister Ralf Scheler, liebe am weitesten gereiste Künstlerin Julia Geist, liebe Aktive des Kreativnetzwerkes, liebe Gäste und Kunstbegeisterte von nah und fern, sehr geehrte Damen und Herren und alle hier im Raum! Von Herzen WILLKOMMEN auch von meiner Seite sowie der des Tourismus- und Gewerbevereins Eilenburg e. V. zur Eröffnung der nunmehr dritten KUNSTwoche hier in der Weltkleinstadt. Und ein ebenso herzliches Willkommen zur Vernissage der Kunstausstellung „Fotografien zum Bauhausjubiläum treffen alten Meister der Leipziger Schule“ hier in St. Nikolai.

Ist es passend, beim dritten Mal von einer Tradition zu sprechen? Natürlich nicht! Ist es angemessen beim dritten Mal von einem Zufall sprechen – tatsächlich auch nicht!
Also freue ich mich, in der übergroßen Welt zwischen diesen beiden Extremen heute zum dritten Mal im Rahmen der Eröffnung des Kleinstadtlabors KUNSTwoche Eilenburg einige Worte an Sie richten zu können.

Es sind in Tat über 100 aktive und kreative Köpfe hier in der Region, die diese Woche voll Kunst zum dritten Mal ins Leben gerufen haben. Und was für ein Leben sich hier entfaltet – die diesjährige KUNSTwoche lebt mit 47 Kunstterminen in acht Tagen, davon 3 Galerien mit durchgehend täglichem Galeriebetrieb mit mehr als 10 Künstlerinnen und Künstlern, mit über 150 ausgestellten Werken, sowie weiteren Kunstwerken im urbanen Raum. 13 Konzerte bzw. Termine mit musikalischen Darbietungen kommen zu Gehör, Theateraufführungen, auch tolle Mitmachangebote gibt es, Workshops, Experimentelles, Kino, Nordsachsens größten Tanzflashmob, den Kunstmarkt am Mittwoch und noch sehr viel mehr.

Heute stehen noch an: die Vernissage ImmoART mit Julia Geist, sie ist heute vom Starnberger See angereist und führt sie ab 18.00 Uhr durch die Ausstellung in Leipziger Straße 66. Etwas weiter Richtung Westen – die Galerie 61 öffnet nachher ebenfalls ihre Pforten und die Orgelnacht startet hier in den Räumen um 20.00 Uhr!

Es gibt auch aktuelle Änderungen im Kalender, daher alle ausführlichen Informationen unter kunstwoche-eilenburg.de!

Wirtschaft hält die Stadt am laufen hält, während Kunst sie erstrahlen lässt.

Julia Kleemann

Die Künstlerin Julia Kleemann prägte in der letzten Radiosendung zur KUNSTwoche den Gedanken, dass „Wirtschaft die Stadt am laufen hält, während Kunst sie erstrahlen lässt“. Bitte schätzen Sie selbst ein, wie sehr durch diese Kunst- und Erlebensvielfalt die Weltkleinstadt Eilenburg zusätzlich ins richtige Licht gerückt wird!

Mit unserem Medienpartner SecondRadio aus Markkleeberg produzierten wir drei thematische Radiosendungen mit mehr als fünf Stunden Hörstoff zur KUNSTwoche, zuletzt zu Wirkungsfeld zwischen Kunst und Wirtschaft. Es ist in diesem Jahr gelungen, den Bruder unseres Maskottchens, ein kleiner Bär, der ein T-Shirt der KUNSTwoche trägt und derzeit in der Galerie 61 im Schaufenster die Besucher begrüßt, zur SACHSEN SAIL nach Monaco reisen zu lassen. Er warb dort beim Wirtschaftssymposium der SACHSEN SAIL auf dem Segelschiff „Santa Maria Manuela“ für unsere Weltkleinstadt und für die KUNSTwoche.

Mit über 360.000 Kommunikationskontakte von Januar bis zum heutigen Tag für die KUNSTwoche, für Eilenburg und die Region Nordsachsen sowie für unsere Sponsoren … ist das Marketing zum Kleinstadtlabor auch eine Sympathiekampagne voller Kunst im Herzen.

Mit Freuden sage ich an dieser Stelle und auch im Namen des Kreativnetzwerkes bei euch Kunstförderern, unseren Sponsoren und Unterstützern lieben Dank dafür! Ihr findet sie komplett auf der Rückseite unseres Programms. Wie schon im letzten Jahr, gern alle Sponsoren und Unterstützer namentlich: es folgt die Aufzählung.

Der Blick zur Ausstellung „Moderne trifft alten Meister“

„Fotografien zum Bauhausjubiläum treffen alten Meister der Leipziger Schule“, so lautet der Titel unserer Ausstellung, die wir heute eröffnen. Manch einem ist er zu lang, daher die Kurzform „Moderne trifft alten Meister“. Genau 102 Kunstwerke sind in dieser Ausstellung versammelt. Als zum ersten Mal klar wurde, dass Volker Pohlenz, ein Meister der Leipziger Schule, der realistisch im Stil alter Meister malt, auf neue fotografische Interpretationen von Torsten Strom und mir zum Thema „100 Jahre BAUHAUS in Dessau“ treffen würden, empfand ich das, sehr vorsichtig formuliert, als gewisse Herausforderung. Es ist dem Förderverein der ev. Stadtkirche St. Nikolai, und hier besonders Petra Zimmermann, zu verdanken, dass dieses außergewöhnliche Ausstellungskonzept ins Rollen kam.

Der Philosoph Michael Andrick beleuchtet das Thema Kunst in seinem aktuellen Buch „Ich bin nicht dabei“ (Seite 173) wie folgt:

Kunst greift unser geistiges Inventar auf, ohne es zu bestätigen. Sie bringt Unruhe. … Kunstwerke sind Brücken ins Ungeahnte, sie zeigen uns neue Bereiche von Gefühl und Bedeutung auf.

Michael Andrick, Ich bin nicht dabei, Verlag Karl Alber, 2025, Seite 173

Zugegeben, ich habe diesen Gedanken erst vor kurzem von ihm gelesen, fand ihn aber derart passend für diese besondere Ausstellung, die wir heute hier erleben.

Zum Thema BAUHAUS sind unzählige Veröffentlichungen und Fotografien in der Welt unterwegs, zum Thema alte Meister ebenso, wie also einen neuen Fokus setzen? Die Lösung dieser Herausforderung ergab sich während der Auseinandersetzung mit diesem großen Spannungsfeld.

Erst gestern erlebte ich die drei weiteren, äußerst interessanten, Werke, die Sie im Turm der Kirche erleben können. Unter dem Stichwort „Moderne Höhlenmalerei“ haben Kinder der ev. Grundschule Eilenburg mit Naturmaterialien experimentiert und drei großformatige Bilder geschaffen – eine Überraschung und ein Genuss, den Sie sich nicht entgehen lassen sollten.

Im Jahr 2025 ist es völlig legitim darauf hinzuweisen, dass das BAUHAUS in Dessau und Weimar lange vor dem ersten BAUHAUS-BAUMARKT in Mannheim existierte, beide haben übrigens nichts miteinander zu tun.

Das Thema BAUHAUS ist insofern ein undankbares, da man, in Beschäftigung mit ihm, relativ schnell den Überblick verliert und so seine Dimensionen überhaupt erst erahnen kann. Daher beschränke ich mich auf ein winziges Detail in dem Spannungsfeld „Alter Meister trifft Moderne“ und zwar auf den Gebrauch der Linie. Wer die Mona Lisa von Leonardo da Vinci von Nahem betrachtet, wird in ihrem Gesicht nicht eine einzige Linie entdecken, Da Vinci hat ausschließlich mit Farbübergängen und Schatten die legendärer lebendige Ausstrahlung von ihr erschaffen. In der Zeit des BAUHAUSES in Dessau lösen sich Gegenstände auf. Punkte, Linien, geometrische Figuren wie Kreis, Dreieck oder Quadrat gestalten. Paul Klee oder Wassily Kandinsky sind hier beispielhaft. Die glatte und effiziente Oberfläche wird zum goldenen Kalb bis in heutige Tage. Diesem Winkelfetischmus schleudert Friedensreich Hundertwasser Ende der 1950er mit dem Fokus auf Architektur sinngemäß folgende Worte entgegen: „Die gerade Linie sei gottlos und ist unmoralisch.“

Wer wissen möchte, wie unsere Welt im Jahr 2025 das sieht, dem genügt ein einfacher Blick auf die makellosen Oberflächen unserer Handys.

In diesem Spannungsbogen, der durch die Arbeiten der Schüler zeitlich noch erweitert wurde, stellt der Maler Volker Pohlenz die Skizzen seiner Wandmalerei der letzten 30 Jahre aus. Hier ist wichtig zu erkennen, dass die üblichen Größen eines hier präsentierten Bildes an einer Hauswand schnell vier bis fünf Meter an einer Kante überschreiben können. Er bezieht einige Eilenburger Wandbilder genauso ein, wie seine ganz aktuellen Werke.

Wer sie in natura erleben möchte, der begibt sich auf Erkundungstour durch Eilenburg, geht in Auerbachs Keller essen oder reist durch die weite Region rund um Mulde und Elbe.

Torsten Strom geht mit drei wandfüllenden Fotografien insbesondere auf die Wirkung des Bauhaus-Geistes bis in die Gegenwart ein. Sie spiegeln diesen in Design, Form und Meisterschaft wider. Seine Fotografien zeigten Alltagsgegenstände und ihre interessante Verbindung zum BAUHAUS.

Als ich im Februar diesen Jahres das Bauhausmuseum in Dessau besuchte, machte ich mein zweites Foto zur heutigen Ausstellung, ich nannte es noch vor Ort „Höhlenblick, Neomoderne“! Zu meinen Fotografien bleibt noch zu sagen, dass in drei Serien der Spannungsbogen des BAUHAUS-Jubiläums zu alten und neuen Meistern auf verschiedenen Materialien aufgegriffen wird. Da ich auch einige Doppelbelichtungen zeige, ist es in unseren Tagen wichtig darauf zu verweisen, dass keine bildgebende KI zur Herstellung dieser Werke eingesetzt wurde.

Rainer Maria Rilke stand zur Kunst wie folgt:

Nichts hindert mich, alles unerschöpflich und unverbraucht zu finden: wovon sollte je Kunst ausgehen, wenn nicht von dieser Freude und Spannung unendlichen Anbeginns!

Rainer Maria Rilke

Die Ausstellung „Moderne trifft alten Meister“ zum dritten Kleinstadtlabor KUNSTwoche Eilenburg steht genau für diesen unerschöpflichen Schaffensakt.

Gestatten Sie mir zum Schluss denselben Blick wie in den letzten beiden Jahren einzunehmen, den ich aber heute mehr als deutlich unterstreichen möchte. Eines – ist auf jeden Fall ab heute sicher, und mit der dritten KUNSTwoche noch viel sicherer: Wann immer es zukünftig heißt, dass ist KUNST, kommt man an Eilenburg nicht mehr vorbei!

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche eine inspirierende Woche, mit schönen Momenten und Freude am Erleben der Vielfältigkeit von Kunst in einer Kleinstadt hier in Nordsachsen. … und in dem ich jetzt gleich Schließe öffnet auch der Getränkeausschank – Sie sind herzlich Eingeladen – vielen Dank!

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