Es muss alles meine Ordnung haben

Das bekannte Sprichwort: „Es muss alles seine Ordnung haben!“ suggeriert, dass es eine allgemein verbindliche Ordnung geben könnte. Wer schon einmal versucht hat, seine Ordnung jemanden anderes zu verordnen, der wird sehr schnell an die Grenzen solcher vermeintlichen Ordnungsprinzipien gelangt sein. Sicher nicht deswegen, weil mein Prinzip falsch ist, sondern weil der andere schlichtweg ein anders hat oder Ordnung anders bewertet.

Es gibt immer wieder Diskussionen, ob ein Schreibtisch, der wie geleckt ausschaut notwendige Bedingung für erfolgreiches Arbeiten an diesem Platz ist. Ein kreativer würde das vielleicht ganz anders sehen, auch wenn dieser Gefahr läuft auf dem Rand zum Chaos zu tanzen.

Es muss alles meine Ordnung haben

Wie sehr man von seinem Weltbild ausgeht, kann man gerade bei dem Thema Ordnung sehen. Welche Kriterien sind dabei wichtig? Wonach orientiere ich mich bei meiner Ordnung? Ist dieses Ordnungsstreben vielleicht schon zwanghaft? Wie problematisch das sein kann, ist zum Beispiel die Ordnung im eigenen Bücherregal oder der Bibliothek. Wonach ordnen Sie denn Ihre Bücher? Im selben Maße gilt auch die Frage wonach ordnen Sie Ihre Akten und Unterlagen im Unternehmen? Wie ist mein Weg zum Thema X? Sprich wie schaut mein Standardprozess aus, der zu meinem erwünschten Ziel führt?

Woran ich Chaos merke …

  • Extreme möchte ich hier von meiner Betrachtung ausschließen. Wenn jemand in seiner Wohnung oder Büro vor lauter Dingen, Müll oder Dreck nicht mehr leben oder arbeiten kann, dann liegt hier sicher eine Ursache vor, die umfangreicher betrachtet werden muss.
  • Man könnte also festlegen, es gibt auf dem Kontinuum von Ordnung zwei extreme Ausprägungen. Auf der einen Seite nicht mehr zu handhabende Chaos auf der anderen Seite die ebenso wenig nützliche übersteigerte, ja zwanghafte Ordnung.
  • Im Alltagssinn würde ich also Chaos einmal im Äußeren wahrnehmen und auf der anderen Seite in der Konzentration auf einen Zwang. Beide Extremausprägungen führen zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Lebensalltags.
  • Sinnvolle Ordnung hat viele Facetten. Im Archiv zum Beispiel ist das Ordnungskriterium die Wiederfindbarkeit eines Dinges in angemessener Zeit. Gelingt das dauerhaft nicht, herrscht Chaos.
  • Im Unternehmensalltag lassen sich Ordnungsthemen unterschiedlich handhaben. So können Mitarbeiter für spezifische Ordnungskriterien verantwortlich sein, die allen anderen zugute kommen.
  • Das Bestreben nach klaren Prozessen wäre auch eine Möglichkeit Ordnung oder eben, bei Abwesenheit, Chaos zu erkennen. Wenn allen klar ist, was wann wie in welchen Hauptprozessen an wichtigen Stellen geschieht und geschehen soll, dann ist das Chaos hier ferner.

Meine Ordnung ist somit ein Teil einer sinnvollen Ordnung, die nicht nur von mir zu definieren ist. Die Schnittmenge hier groß zu halten wäre eine Möglichkeit Effizienz im Unternehmen zu steigern.

Autor: SL - 12. Apr 2013 - Kategorie: Coaching - Kommentar schreiben

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