Personalentwicklung: Frauen und Männer wählen unterschiedliche Bezahlungsformen

Personal-Entwicklung: Frauen und Männer wählen unterschiedliche Bezahlungsformen. Männer tendieren zu Bezahlung nach Leistung – Frauen zu Fixgehalt.

Wissenschaftler der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und des Institut zur Zukunft der Arbeit haben entdeckt, warum die Tatsache, dass Frauen meist weniger als Männer verdienen, nicht nur auf Diskriminierung basiert.

Ergebnisse im Überblick

  • In einem Laborexperiment haben die Forscher festgestellt, dass Frauen ein sicheres Fixgehalt wählen, auch wenn sie durch eine leistungsabhängige Bezahlung mehr verdienen könnten. Männer entscheiden sich dagegen häufiger für eine Entlohnung nach Leistung.
  • Verglichen mit 68 Prozent der Männer, entschieden sich nur 44 Prozent der Frauen für eine leistungsabhängige Bezahlung.
  • Die Ergebnisse zeigten, dass sich am Eigennutz orientierte Menschen häufiger als andere für die „Turniervariante“ entschieden. Ebenso bevorzugten risikofreudige und sich selbst überschätzende Teilnehmer das Wettrechnen mit der Aussicht auf eine hohe Belohnung.
  • Mit einer leistungsabhängigen Bezahlung werden also nicht nur besonders produktive Mitarbeiter angelockt, sondern mitunter auch egoistische oder risikofreudige Charaktere.

Fazit

Es ist wie überall, man muß oft an alle Auswirkungen denken, wenn man erfolgreich das Personal entwickeln will.

Autor: SL - 20. Mrz 2006 - Kategorie: Aktuell, Fachlich - Kommentar schreiben

Kommentare

  1. Sven Lehmann sagt:

    Guten Tag Frau Kley,

    herzlich Willkommen auf den Seiten und vielen Dank für Ihren Beitrag!

    Einer der Gründe, warum ich darüber geschrieben habe, ist dieses Thema hier zu diskutieren.

    Haben Sie weitere Informationen bzgl. der Untersuchung? An diesen wäre ich interessiert.

    Bemerkenswert finde ich auch, dass leistungsorientierte Bezahlung offensicht auch eine Auswirkung auf die Kultur dadruch haben kann, dass man damit auch „egoistische oder risikofreudige Charaktere“ anzieht.

  2. Rita Kley sagt:

    Diese Untersuchung ist ein klassisches Beispiel dafür, wie man durch ein fragwürdiges Versuchsdesign nicht verallgemeinerbare Ergebnisse erhält. Sie stellen in Ihrem Artikel nicht dar, dass es sich bei der zu erbringenden Leistung im Experiment um Kopfrechnen handelte. Frauen sind in Mathematik nicht schlecher als Männer, aber sie trauen sich weniger zu. Viele Forschungsergebnisse zum Thema Geschlechterbias in Mathematik, Naturwissenschaften und Technik sind nachlesbar. Hätte man bei den zu erbringenden Leistungen etwas gewählt, das sich Frauen wie Männer gleichermaßen zutrauen, wäre vermutlich ein anderes Ergebnis herausgekommen.

  3. Rolf Carpentier sagt:

    Die wahre Leistung eines Menschen (Arbeit pro Zeiteinheit) läßt sich in vielen Berufsfeldern gar nicht ermitteln.

    Außerdem meine ich, daß Leistung am Arbeitsplatz von so viel Begleitfaktoren abhängt, daß es zu vielen Ungerechtigkeiten kommen mag. Ich denke hierbei an Maschinen, die mal mangelhaft oder bei anderen sehr gut arbeiten, diverse (unterschiedliche) Arbeitsplatzgestaltung, Lichtverhältniswse, unterschiedliche Wege, z.b. durch Lage des Büros bzw. des Arbeitsplatzes, hilfsbereite oder mobbende (umgebende) Kollegen, Art der Kunden, unterschiedliche Anforderungen der jeweiigen Vorgesetzten an die Qualität, nicht berücksichtigungsfähige oder sporadische Zusatzaufgaben, unverschuldete Ablenkungen, Witterung, z.B. Fön, Materialbeschaffenheit, usf.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

©2001-2024 - Sven Lehmann - Dr.-Külz-Ring 15 - D-04838 Eilenburg   Autor - Berater - Coach - Supervisor - Unternehmer - Kontakt - Impressum - Datenschutz Projekt: agentur einfachpersönlich