Wissen & Können entwickelt sich unterschiedlich

Wissen und Können entwickelt sich grundverschieden. Ob Menschen oder Unternehmen, beide unterliegen diesen Entwicklungsverläufen. Sie bieten Chancen, aber auch Gefahren. Welche Phasen in der Entwicklung sollte man kennen? Wie lassen sich diese Phasen optimaler durchschreiten? Wer kann wann helfen? Warum Können springt und Wissen schleicht!

Wissen entwickelt sich kontinuierlich (Motivation vorausgesetzt), am Anfang allerdings langsam (es schleicht sich sozusagen in unser Gehirn). Ab einer gewissen kritischen Menge entwickelt es sich expotenziell. Können hingegen entwickelt sich sprunghaft in einem immer ähnlich ablaufendem Schema.

Warum ist der Unterschied so wichtig?

Die einzelnen Prozesse zu kennen bedeutet, das was passiert zu verstehen! Sich in ein Fachgebiet z. B. wissensseitig einzuarbeiten ist am Anfang mühsam. Das hat einfach etwas mit unserem Gehirn zu tun.

Den Sprung auf das neue Könnens-Plateau wagen wir dann, wenn ausreichend Wissen vorhanden ist, also ab dem Zeitpunkt, an dem der Wissens-Zuwachs expotenziell verläuft.

Wenn dann die erste Wissens-Basis erarbeitet ist, geht es an den ersten Könnens-Sprung. Sozusagen springt man von „Null“ (ich kann etwas nicht, z. B. ich bin noch nie Autogefahren) auf „Eins“ (ich kann etwas grundsätzlich, z. B. ich habe gerade meine erste Fahrstunde hinter mir und bin Autogefahren). Ist man dann bei dem neuen Könnens-Niveau angekommen, geht es oft nicht auf diesem hohen Niveau weiter. Es folgt:

Eine Entwicklungskrise

Unsicherheit macht sich breit. An dieser Stelle ist man an einem kritischen Punkt angekommen (Position 1). Ist man wirklich so gut, um z. B. Autofahren zu können? Schnell begreift man, nein, so gut, wie ich dachte bin ich noch nicht. Es schließt sich also ein neues Lern-Plateau (Position 2) an, das etwas unterhalb des eigentlichen Könnens-Niveaus ist.

Kommt ein Mensch, ein Team oder ein Unternehmen in eine solche Entwicklungs-Krise, so kann eine Begleitung (hier ist Coaching angebracht) die Krise leicht überwinden helfen. Hat der Entwicklungs-Prozess das neue Lern-Plateau erreicht, dann ist Training und die Erarbeitung von neuem Wissen notwendig (Vertiefung).

Praxis-Tipp

Die Verläufe der Entwicklungen lassen sich durch den Einsatz von Methoden gezielt beeinflussen. Sie beschleunigen die Wissensentwicklung durch:

  • den Einsatz von effizienten Lern-Methoden. Diese wählen Sie am besten entsprechend Ihrer Persönlichkeit und Ihren individuellen Wahrnehmungs- und Verarbeitungs-Präferenzen.
  • den Einsatz von Kreativen Arbeits-Techniken (z. B. Mind Mapping).
  • die Beschäftigung mit der Erfahrung anderer Menschen (Lesen).
  • den Austausch mit anderen Menschen, die ebenfalls an diesem Thema arbeiten.

Sie beschleunigen die Könnensentwicklung:

  • in dem Sie eine positive Haltung zu Ihrer Herausforderung annehmen.
  • in dem Sie die Risiken, die mit diesem Entwicklungs-Sprung einhergehen realistisch abschätzen.
  • in dem Sie üben.
  • in dem Sie anderen Zuschauen, die das schön Können, was Sie selbst erst noch erreichen wollen.

Fazit

Es ist wichtig sich auf die unterschiedlichen Abläufe von Wissens- und Könnens-Entwicklung einzulassen. Ein Mensch der Sie begleitet (Coach, Freund, Trainer, Berater und/oder eine Führungskraft) kann durch die geeigneten Methoden und Instrumente diesen Entwicklungs-Prozess beschleunigen und optimieren. Gerade als Erwachsene setzen wir ungern zu einem solchen Entwicklungs-Sprung an! Die Herausforderung scheint uns oft zu groß zu sein.

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Autor: SL - 7. Nov 2005 - Kategorie: Aktuell, Entwicklung - Kommentar schreiben

Kommentare

  1. Rolf Carpentier sagt:

    Zumindest zu den Punkten der Könnens-Entwicklung gehört meines Erachtens noch der Punkt: „Gutes bis sehr gutes Equipment“!

    Erst wenn man´s kann, läßt sich vielleicht auch mit weniger gutem Handwerkszeug noch umgehen.

    Ich habe es als Laie, der ich einer im Handwerk unverändert bin, früher immer wieder mal umgekehrt versucht: -> das kostet dann nur Lehrgeld oder gibt einen „Schandfleck“ (aber so was stört manche Menschen offensichtlich nicht; ich halte es lieber mit der Ästhetik und der Akkuratesse).

    Ich glaube, diese Equipment-Erkenntnis läßt sich so ziemlich auf alle Könnensgebiete übertragen.

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