Teamwork das Allheilmittel?

Auf der Suche nach Lösungen für die Probleme im Unternehmens-Alltag taucht auch immer wieder die Zusammenarbeit im Team auf. Teamwork ist dabei zu einem Schlagwort geworden. Allerdings lassen sich nicht alle Herausforderungen im Team lösen! Einen Standard-Prozess gibt es gleich gar nicht. Was bringt Gruppen-Arbeit heute?

Fakt ist eins: Ohne die sinnvolle Zusammenarbeit in einem Team geht es nicht. Praktisch jedes Unternehmen ist darauf angewiesen, daß die Mitglieder eines Teams ergebnisorientiert miteinander arbeiten. Allerdings sind die Einzel-Leistungen der Teammitglieder genauso wichtig. Es kommt darauf an, dass jedes Teammitglied seine Rolle kennt und nach seinen Fähigkeiten und Potentialen arbeiten kann! Nur so kann es auch im Team zu Synergie-Effekten kommen.

Motivationskiller Teamwork

Nach Forschungsarbeiten des Instituts für Arbeitsökonomie der Ruhr-Universität Bochum sind die Mitarbeiter in vielen Unternehmen der zahlreichen und Zeit raubenden Meetings überdrüssig. Die Zeitschrift Capital ruft sogar das „Ende eines Mythos“ aus! Es handele sich schlicht um eine Führungs-Philosophie aus den siebziger Jahren, die nach dem Motto Wir sind alle gleich angelegt sei und in der Unternehmens-Praxis als „Motivationskiller“ wirke.

Die Menschen wollen klare Aufgabenteilung und individuelle Ziele. Führung im Sinn von Richtung geben, das ist es, was fehlt. Es geht nicht darum maximal autoritär die Ziele einer einzelnen Person durchzusetzen. Vielmehr geht es den Menschen um klare Regeln und Ziele. Die bewusste Übernahme von Verantwortung kommt bei der Gruppen-Arbeit einfach unter die Räder!

Nach einer Studie der Unternehmensberatung Proudfoot verbringt jeder Arbeitnehmer pro Jahr rund 84 Tage mit unproduktiver Arbeit. Allein in Deutschland entsteht so ein finanzieller Schaden von 219 Milliarden Euro.

Einzelkämpfer oder Gruppen-Arbeit?

Es macht allerdings auch keinen Sinn jetzt die „Führungs-Monarchie“ auszurufen! Es wäre genau der falsche Weg die Arbeit in Gruppen in Zukunft nicht mehr zu fördern. Viel mehr kommt es jetzt darauf an, eine gesunde Mischung aus straffer Führung und lockerer Arbeit im Team zu organisieren. Das ist die Herausforderung der heutigen Manager und Führungs-Kräfte! Spontane Gespräche und Treffen seien durchaus sinnvoll, wenn der Wunsch nach Austausch von Wissen und Informationen bestehe. Komplexe Aufgaben ließen sich nur lösen, wenn eine Führungsperson, die für ein Projekt Verantwortung trage, den unterschiedlichen Sachverstand verschiedener Personen an einen Tisch bringe.

Neue Ideen

Eine gute Idee kommt von der Werbeagentur Jung von Matt. Hier werden Meetings nur noch an einem Stehtisch durchgeführt. So bestehe nämlich keine Gefahr, es sich gemütlich zu machen und viel Zeit unproduktiv zu vertrödeln.

Fazit

Teams funktionierten nur, wenn der Einzelne richtig motiviert sei, seine Ideen zur Umsetzung zur Verfügung zu stellen. Dies dauere nur so lange, wie seine individuellen Vorschläge auf Resonanz stießen. Kreativität beruhe oft auf der harten Arbeit von Einzelnen und werde mit Sicherheit nicht bei grassierendem Brainstormings gefunden. Teamarbeit sei dann schlecht, wenn sie von schwachen Chefs missbraucht werde, um vor der eigenen Verantwortung zu entfliehen. Es heißt also in heute nicht Einzel-Arbeit oder Gruppen-Arbeit, sondern: Einzel-Arbeit und Gruppen-Arbeit!

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Autor: SL - 10. Okt 2005 - Kategorie: Aktuell, Fachlich - Kommentar schreiben

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